1 Korinther 1
1 ¶ Paulus, berufener Apostel Jesu Christi durch
Gottes Willen, und Sosthenes, der Bruder,
2 an die Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, an
die Geheiligten in Christus Jesus, an die berufenen Heiligen, samt allen,
die den Namen unsres Herrn Jesus Christus anrufen an jedem Ort, bei ihnen
und bei uns.
3 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unsrem
Vater und dem Herrn Jesus Christus!
4 Ich danke meinem Gott allezeit eurethalben für
die Gnade Gottes, die euch in Christus Jesus gegeben ist,
5 daß ihr an allem reich gemacht worden seid
in ihm, an aller Lehre und an aller Erkenntnis,
6 wie denn das Zeugnis von Christus unter euch
befestigt worden ist,
7 so daß ihr keinen Mangel habt an irgend
einer Gnadengabe, während ihr die Offenbarung unsres Herrn Jesus Christus
erwartet,
8 welcher euch auch bis ans Ende befestigen wird,
so daß ihr unverklagbar seid am Tage unsres Herrn Jesus Christus.
9 Treu ist Gott, durch welchen ihr berufen seid
zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus unsres Herrn.
10 ¶ Ich ermahne euch aber, ihr Brüder, kraft
des Namens unsres Herrn Jesus Christus, daß ihr alle einerlei Rede
führet und nicht Spaltungen unter euch sein lasset, sondern zusammenhaltet
in derselben Gesinnung und in derselben Meinung.
11 Mir ist nämlich, meine Brüder, durch
die Leute der Chloe bekanntgeworden, daß Zwistigkeiten unter euch
sind.
12 Ich rede aber davon, daß unter euch der
eine spricht: Ich halte zu Paulus; der andere: Ich zu Apollos; der dritte:
Ich zu Kephas; der vierte: Ich zu Christus!
13 Ist Christus zerteilt? Ist etwa Paulus für
euch gekreuzigt worden, oder seid ihr auf des Paulus Namen getauft?
14 ¶ Ich danke Gott, daß ich niemand von euch
getauft habe, außer Krispus und Gajus;
15 so kann doch niemand sagen, ihr seiet auf meinen
Namen getauft!
16 Ich habe aber auch das Haus des Stephanas getauft.
Sonst weiß ich nicht, ob ich noch jemand getauft habe;
17 ¶ denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen,
sondern das Evangelium zu verkündigen, nicht in Redeweisheit, damit
nicht das Kreuz Christi entkräftet werde.
18 Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen,
die verloren gehen; uns aber, die wir gerettet werden, ist es eine Gotteskraft,
19 denn es steht geschrieben: «Ich will zunichte
machen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen
will ich verwerfen.»
20 Wo ist der Weise, wo der Schriftgelehrte, wo
der Disputiergeist dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt
zur Torheit gemacht?
21 Denn weil die Welt durch ihre Weisheit Gott
in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott, durch die Torheit der
Predigt diejenigen zu retten, welche glauben.
22 Während nämlich die Juden Zeichen
fordern und die Griechen Weisheit verlangen,
23 predigen wir Christus den Gekreuzigten, den
Juden ein Ärgernis, den Griechen eine Torheit;
24 jenen, den Berufenen aber, sowohl Juden als
Griechen, predigen wir Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit.
25 Denn Gottes «Torheit» ist weiser
als die Menschen sind, und Gottes «Schwachheit» ist stärker
als die Menschen sind.
26 Sehet doch eure Berufung an, ihr Brüder!
Da sind nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige,
nicht viel Adelige;
27 sondern das Törichte der Welt hat Gott
auserwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache der
Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen,
28 und das Unedle der Welt und das Verachtete hat
Gott erwählt und das, was nichts ist, damit er zunichte mache, was
etwas ist;
29 auf daß sich vor Gott kein Fleisch rühme.
30 Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, welcher
uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung
und zur Erlösung,
31 auf daß, wie geschrieben steht: «Wer
sich rühmt, der rühme sich im Herrn!»
1 Korinther 2
1 ¶ So bin auch ich, meine Brüder, als ich
zu euch kam, nicht gekommen, um euch in hervorragender Rede oder Weisheit
das Zeugnis Gottes zu verkündigen.
2 Denn ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts
anderes zu wissen, als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten.
3 Und ich war in Schwachheit und mit viel Furcht
und Zittern unter euch.
4 Und meine Rede und meine Predigt bestand nicht
in überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Beweisung
des Geistes und der Kraft,
5 auf daß euer Glaube nicht auf Menschenweisheit
beruhe, sondern auf Gotteskraft.
6 ¶ Wir reden allerdings Weisheit, unter den Gereiften;
aber keine Weisheit dieser Welt, auch nicht der Obersten dieser Welt, welche
vergehen.
7 Sondern wir reden Gottes Weisheit im Geheimnis,
die verborgene, welche Gott vor den Weltzeiten zu unserer Herrlichkeit
vorherbestimmt hat,
8 welche keiner der Obersten dieser Welt erkannt
hat; denn hätten sie sie erkannt, so würden sie den Herrn der
Herrlichkeit nicht gekreuzigt haben.
9 Sondern, wie geschrieben steht: «Was kein
Auge gesehen und kein Ohr gehört und keinem Menschen in den Sinn gekommen
ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben»,
10 hat Gott uns aber geoffenbart durch seinen Geist;
denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen der Gottheit.
11 Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen
ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch
niemand, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes.
12 Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen,
sondern den Geist aus Gott, so daß wir wissen können, was uns
von Gott gegeben ist;
13 und davon reden wir auch, nicht in Worten, die
von menschlicher Weisheit gelehrt sind, sondern in solchen, die vom Geist
gelehrt sind, indem wir Geistliches geistlich beurteilen.
14 Der seelische Mensch aber nimmt nicht an, was
vom Geiste Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht
verstehen, weil es geistlich beurteilt werden muß.
15 Der geistliche Mensch aber erforscht alles,
er selbst jedoch wird von niemand erforscht;
16 denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, daß
er ihn belehre? Wir aber haben Christi Sinn.
1 Korinther 3
1 ¶ Und ich, meine Brüder, konnte nicht mit
euch reden als mit geistlichen, sondern als mit fleischlichen Menschen,
als mit Unmündigen in Christus.
2 Milch habe ich euch zu trinken gegeben, und nicht
feste Speise; denn ihr vertruget sie nicht, ja ihr vertraget sie jetzt
noch nicht;
3 denn ihr seid noch fleischlich. Solange nämlich
Eifersucht und Zank und Zwietracht unter euch sind, seid ihr da nicht fleischlich
und wandelt nach Menschenweise?
4 Denn wenn einer sagt: Ich halte zu Paulus, der
andere aber: Ich zu Apollos! seid ihr da nicht fleischlich?
5 ¶ Was ist nun Apollos, was ist Paulus? Diener
sind sie, durch welche ihr gläubig geworden seid, und zwar, wie es
der Herr einem jeglichen gegeben hat.
6 Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott
aber hat das Gedeihen gegeben.
7 So ist also weder der etwas, welcher pflanzt,
noch der, welcher begießt, sondern Gott, der das Gedeihen gibt.
8 Der aber, welcher pflanzt und der, welcher begießt,
sind einer wie der andere; jeder aber wird seinen eigenen Lohn empfangen
nach seiner eigenen Arbeit.
9 Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr aber seid
Gottes Ackerfeld und Gottes Bau.
10 Nach der Gnade Gottes, die mir gegeben ist,
habe ich als ein weiser Baumeister den Grund gelegt; ein anderer aber baut
darauf. Ein jeglicher sehe zu, wie er darauf baue.
11 ¶ Denn einen andern Grund kann niemand legen,
außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.
12 Wenn aber jemand auf diesen Grund Gold, Silber,
kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut,
13 so wird eines jeden Werk offenbar werden; der
Tag wird es klar machen, weil es durchs Feuer offenbar wird. Und welcher
Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erproben.
14 Wird jemandes Werk, das er darauf gebaut hat,
bleiben, so wird er Lohn empfangen;
15 wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird
er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so, wie durchs
Feuer hindurch.
16 ¶ Wisset ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel
seid und der Geist Gottes in euch wohnt?
17 Wenn jemand den Tempel Gottes verderbt, den
wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid ihr.
18 ¶ Niemand betrüge sich selbst! Dünkt
sich jemand unter euch weise zu sein in dieser Weltzeit, so werde er ein
Tor, damit er weise werde!
19 Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor
Gott; denn es steht geschrieben: «Er fängt die Weisen in ihrer
List.»
20 Und wiederum: «Der Herr kennt die Gedanken
der Weisen, daß sie eitel sind.»
21 ¶ So brüste sich nun niemand mit Menschen;
denn alles ist euer:
22 es sei Paulus oder Apollos, Kephas oder die
Welt, das Leben oder der Tod, das Gegenwärtige oder das Zukünftige;
alles ist euer;
23 ihr aber seid Christi, Christus aber ist Gottes.
1 Korinther 4
1 ¶ So soll man uns betrachten: als Christi Diener
und Verwalter göttlicher Geheimnisse.
2 Im übrigen wird von Verwaltern nur verlangt,
daß einer treu erfunden werde.
3 Mir aber ist es das Geringste, daß ich
von euch oder von einem menschlichen Gerichtstage beurteilt werde; auch
beurteile ich mich nicht selbst.
4 Denn ich bin mir nichts bewußt; aber damit
bin ich nicht gerechtfertigt, sondern der Herr ist es, der mich beurteilt.
5 Darum richtet nichts vor der Zeit, bis der Herr
kommt, welcher auch das im Finstern Verborgene ans Licht bringen und den
Rat der Herzen offenbaren wird; und dann wird einem jeden das Lob von Gott
zuteil werden.
6 Das aber, meine Brüder, habe ich auf mich
und Apollos bezogen, damit ihr an uns lernet, nicht über das hinauszugehen,
was geschrieben steht, damit ihr euch nicht für den einen auf Kosten
des andern aufblähet.
7 ¶ Denn wer gibt dir den Vorzug? Was besitzest
du aber, das du nicht empfangen hast? Wenn du es aber empfangen hast, was
rühmst du dich, wie wenn du es nicht empfangen hättest?
8 Ihr seid schon satt geworden, ihr seid schon
reich geworden, ihr herrschet ohne uns! Möchtet ihr wenigstens so
herrschen, daß auch wir mit euch herrschen könnten!
9 Es dünkt mich nämlich, Gott habe uns
Apostel als die Letzten hingestellt, gleichsam zum Tode bestimmt; denn
wir sind ein Schauspiel geworden der Welt, sowohl Engeln als Menschen.
10 Wir sind Narren um Christi willen, ihr aber
seid klug in Christus; wir schwach, ihr aber stark; ihr in Ehren, wir aber
verachtet.
11 Bis auf diese Stunde leiden wir Hunger, Durst
und Blöße, werden geschlagen und haben keine Bleibe und arbeiten
mühsam mit unsern eigenen Händen.
12 Wir werden geschmäht und segnen, wir leiden
Verfolgung und halten stand; wir werden gelästert und spenden Trost;
13 zum Auswurf der Welt sind wir geworden, zum
Abschaum aller bis jetzt.
14 ¶ Nicht zu eurer Beschämung schreibe ich
das, sondern ich ermahne euch als meine geliebten Kinder.
15 Denn wenn ihr auch zehntausend Erzieher hättet
in Christus, so habt ihr doch nicht viele Väter; denn ich habe euch
in Christus Jesus durch das Evangelium gezeugt.
16 So ermahne ich euch nun: Werdet meine Nachahmer!
17 ¶ Deshalb habe ich Timotheus zu euch gesandt,
der mein geliebter und treuer Sohn im Herrn ist; der wird euch an meine
Wege in Christus erinnern, wie ich allenthalben in jeder Gemeinde lehre.
18 Weil ich aber nicht selbst zu euch komme, haben
sich etliche aufgebläht;
19 ich werde aber bald zu euch kommen, so der Herr
will, und Kenntnis nehmen, nicht von den Worten der Aufgeblähten,
sondern von der Kraft.
20 Denn das Reich Gottes besteht nicht in Worten,
sondern in Kraft!
21 Was wollt ihr? Soll ich mit der Rute zu euch
kommen, oder mit Liebe und dem Geiste der Sanftmut?
1 Korinther 5
1 ¶ Überhaupt hört man von Unzucht unter
euch, und zwar von einer solchen Unzucht, die nicht einmal unter den Heiden
vorkommt, daß nämlich einer seines Vaters Frau habe!
2 Und ihr seid aufgebläht und hättet
doch eher Leid tragen sollen, damit der, welcher diese Tat begangen hat,
aus eurer Mitte getan würde!
3 Denn ich, der ich zwar dem Leibe nach abwesend,
dem Geiste nach aber anwesend bin, habe schon, als wäre ich anwesend,
über
den, welcher solches begangen hat, beschlossen:
4 im Namen unsres Herrn Jesus Christus und nachdem
euer und mein Geist sich mit der Kraft unsres Herrn Jesus Christus vereinigt
hat,
5 den Betreffenden dem Satan zu übergeben
zum Verderben des Fleisches, damit der Geist gerettet werde am Tage des
Herrn Jesus.
6 Euer Rühmen ist nicht fein! Wisset ihr nicht,
daß ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert?
7 ¶ Feget den alten Sauerteig aus, damit ihr ein
neuer Teig seid, gleichwie ihr ja ungesäuert seid! Denn auch für
uns ist ein Passahlamm geschlachtet worden: Christus.
8 So wollen wir denn nicht mit altem Sauerteig
Fest feiern, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern
mit ungesäuerten Broten der Lauterkeit und Wahrheit.
9 ¶ Ich habe euch in dem Brief geschrieben, daß
ihr keinen Umgang mit Unzüchtigen haben sollt;
10 nicht überhaupt mit den Unzüchtigen
dieser Welt, oder den Habsüchtigen und Räubern oder Götzendienern;
sonst müßtet ihr ja die Welt räumen.
11 Nun aber habe ich euch geschrieben, daß
ihr keinen Umgang haben sollt mit jemandem, der sich Bruder nennen läßt
und dabei ein Unzüchtiger oder Habsüchtiger oder Götzendiener
oder Lästerer oder Trunkenbold oder Räuber ist; mit einem solchen
sollt ihr nicht einmal essen.
12 Denn was soll ich die richten, die außerhalb
der Gemeinde sind? Ihr richtet nicht einmal die, welche drinnen sind?
13 Die aber draußen sind, wird Gott richten.
Tut den Bösen aus eurer Mitte hinweg!
1 Korinther 6
1 ¶ Wie darf jemand von euch, der eine Beschwerde
gegen einen andern hat, sich bei den Ungerechten richten lassen, anstatt
bei den Heiligen?
2 Wisset ihr nicht, daß die Heiligen die
Welt richten werden? Wenn nun durch euch die Welt gerichtet werden soll,
seid ihr dann unwürdig, über die allergeringsten Dinge zu entscheiden?
3 Wisset ihr nicht, daß wir Engel richten
werden? Warum denn nicht auch Dinge dieses Lebens?
4 Wenn ihr nun über Dinge dieses Lebens Entscheidungen
zu treffen habt, so setzet ihr solche zu Richtern, die bei der Gemeinde
nichts gelten!
5 Zur Beschämung sage ich's euch: demnach
ist also nicht ein einziger Sachverständiger unter euch, der ein unparteiisches
Urteil fällen könnte für seinen Bruder;
6 sondern ein Bruder rechtet mit dem andern, und
das vor Ungläubigen!
7 Es ist überhaupt schon schlimm genug für
euch, daß ihr Prozesse miteinander führet. Warum lasset ihr
euch nicht lieber Unrecht tun? Warum lasset ihr euch nicht lieber übervorteilen?
8 Sondern ihr übet Unrecht und Übervorteilung,
und zwar an Brüdern!
9 ¶ Wisset ihr denn nicht, daß Ungerechte
das Reich Gottes nicht ererben werden? Irret euch nicht: Weder Unzüchtige
noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Weichlinge, noch Knabenschänder,
10 weder Diebe noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde,
noch Lästerer, noch Räuber werden das Reich Gottes ererben.
11 Und solche sind etliche von euch gewesen; aber
ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt worden
in dem Namen unsres Herrn Jesus Christus und in dem Geist unsres Gottes!
12 ¶ Alles ist mir erlaubt; aber nicht alles frommt!
Alles ist mir erlaubt; aber ich will mich von nichts beherrschen lassen.
13 Die Speisen sind für den Bauch und der
Bauch für die Speisen; Gott aber wird diesen und jene abtun. Der Leib
aber ist nicht für die Unzucht, sondern für den Herrn, und der
Herr für den Leib.
14 Gott aber hat den Herrn auferweckt und wird
auch uns auferwecken durch seine Kraft.
15 Wisset ihr nicht, daß eure Leiber Christi
Glieder sind? Soll ich nun die Glieder Christi nehmen und Hurenglieder
daraus machen? Das sei ferne!
16 Wisset ihr aber nicht, daß, wer einer
Hure anhängt, ein Leib mit ihr ist? «Denn es werden»,
spricht er, «die zwei ein Fleisch sein.»
17 Wer aber dem Herrn anhängt, ist ein Geist
mit ihm.
18 Fliehet die Unzucht! Jede Sünde, die ein
Mensch sonst begeht, ist außerhalb des Leibes; der Unzüchtige
aber sündigt an seinem eigenen Leib.
19 Oder wisset ihr nicht, daß euer Leib ein
Tempel des in euch wohnenden heiligen Geistes ist, welchen ihr von Gott
empfangen habt, und daß ihr nicht euch selbst angehöret?
20 Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrlichet
Gott mit eurem Leibe!
1 Korinther 7
1 ¶ Was aber das betrifft, wovon ihr mir geschrieben
habt, so ist es ja gut für den Menschen, kein Weib zu berühren;
2 um aber Unzucht zu vermeiden, habe ein jeglicher
seine eigene Frau und eine jegliche ihren eigenen Mann.
3 Der Mann leiste der Frau die schuldige Pflicht,
ebenso aber auch die Frau dem Manne.
4 Die Frau verfügt nicht selbst über
ihren Leib, sondern der Mann; gleicherweise verfügt aber auch der
Mann nicht selbst über seinen Leib, sondern die Frau.
5 Entziehet euch einander nicht, außer nach
Übereinkunft auf einige Zeit, damit ihr zum Gebet Muße habt,
und kommet wieder zusammen, damit euch der Satan nicht versuche um eurer
Unenthaltsamkeit willen.
6 Das sage ich aber aus Nachsicht und nicht als
Befehl.
7 Denn ich wollte, alle Menschen wären wie
ich; aber jeder hat seine eigene Gnadengabe von Gott, der eine so, der
andere so.
8 Ich sage aber den Ledigen und den Witwen: Es
ist gut für sie, wenn sie bleiben wie ich.
9 Können sie sich aber nicht enthalten, so
sollen sie heiraten; denn heiraten ist besser als in Glut geraten.
10 ¶ Den Verheirateten aber gebiete nicht ich, sondern
der Herr, daß eine Frau sich nicht scheide von dem Manne;
11 wäre sie aber schon geschieden, so bleibe
sie unverheiratet oder versöhne sich mit dem Manne. Der Mann aber
soll die Frau nicht verstoßen.
12 Den übrigen aber sage ich, nicht der Herr:
Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat, und diese ist einverstanden,
bei ihm zu wohnen, so soll er sie nicht verstoßen;
13 und wenn eine Frau einen ungläubigen Mann
hat, und dieser ist einverstanden, bei ihr zu wohnen, so soll sie den Mann
nicht verlassen.
14 Denn der ungläubige Mann ist geheiligt
durch die Frau, und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den Bruder;
sonst wären eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig.
15 Will sich aber der ungläubige Teil scheiden,
so scheide er! Der Bruder oder die Schwester ist in solchen Fällen
nicht gebunden. In Frieden aber hat uns Gott berufen.
16 Denn was weißt du, Frau, ob du den Mann
retten kannst? Oder was weißt du, Mann, ob du die Frau retten kannst?
17 ¶ Doch wie der Herr einem jeden zugeteilt hat,
wie der Herr einen jeden berufen hat, so wandle er! Und so verordne ich
es in allen Gemeinden.
18 Ist jemand nach erfolgter Beschneidung berufen
worden, so lasse er sich von ihr nicht wieder gewinnen; ist jemand in unbeschnittenem
Zustand berufen worden, so lasse er sich nicht beschneiden.
19 Beschnitten sein ist nichts und unbeschnitten
sein ist auch nichts, wohl aber Gottes Gebote halten.
20 Jeder bleibe in dem Stand, darin er berufen
worden ist.
21 Bist du als Sklave berufen worden, so sei deshalb
ohne Sorge! Kannst du aber frei werden, so benütze es lieber.
22 Denn der im Herrn berufene Sklave ist ein Freigelassener
des Herrn; desgleichen ist der berufene Freie ein Knecht Christi.
23 Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht der Menschen
Knechte!
24 Brüder, es bleibe ein jeglicher vor Gott
in dem Stand, worin er berufen worden ist.
25 ¶ Betreffs der Jungfrauen aber habe ich keinen
Auftrag vom Herrn; ich gebe aber ein Gutachten ab als einer, der vom Herrn
begnadigt worden ist, treu zu sein.
26 So halte ich nun, um der bevorstehenden Not
willen, für richtig, daß es nämlich für einen Menschen
gut sei, so zu sein.
27 Bist du an eine Frau gebunden, so suche keine
Lösung; bist du los von der Frau, so suche keine Frau.
28 Wenn du aber auch heiratest, so sündigest
du nicht; und wenn die Jungfrau heiratet, so sündigt sie nicht; doch
werden solche leibliche Trübsal haben, die ich euch gerne ersparen
möchte.
29 Das aber sage ich, ihr Brüder: Die Zeit
ist beschränkt! So mögen nun in der noch verbleibenden Frist
die, welche Frauen haben, sein, als hätten sie keine,
30 und die da weinen, als weinten sie nicht, und
die sich freuen, als freuten sie sich nicht, und die da kaufen, als besäßen
sie es nicht,
31 und die diese Welt gebrauchen, als brauchten
sie sie gar nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht.
32 Ich will aber, daß ihr ohne Sorgen seid!
Der Unverheiratete ist für die Sache des Herrn besorgt, wie er dem
Herrn gefalle;
33 der Verheiratete aber sorgt für die Dinge
der Welt, wie er der Frau gefalle, und er ist geteilt.
34 So ist auch die Frau, die keinen Mann hat, und
die Jungfrau besorgt um die Sache des Herrn, daß sie heilig sei am
Leibe und am Geist; die Verheiratete aber sorgt für die Dinge der
Welt, wie sie dem Manne gefalle.
35 Das sage ich aber zu eurem eigenen Nutzen, nicht
um euch eine Schlinge um den Hals zu werfen, sondern damit ihr in allem
Anstand und ungeteilt bei dem Herrn verharren könnet.
36 ¶ Wenn aber jemand meint, daß es für
seine Jungfrau unschicklich sei, über die Jahre der Reife hinauszukommen,
und wenn es dann so sein muß, der tue, was er will; er sündigt
nicht, sie mögen heiraten!
37 Wenn aber einer in seinem Herzen fest geworden
ist und keine Verpflichtung hat, sondern Macht, nach seinem eigenen Willen
zu handeln, und in seinem eigenen Herzen beschlossen hat, seine Jungfrau
zu behalten, der tut wohl.
38 Doch tut auch der wohl, welcher sie zur Ehe
gibt; wer sie aber nicht gibt, tut besser.
39 ¶ Eine Frau ist gebunden, solange ihr Mann lebt;
wenn aber ihr Mann entschlafen ist, so ist sie frei, sich zu verheiraten,
mit wem sie will; nur daß es im Herrn geschehe.
40 Seliger aber ist sie, wenn sie so bleibt, nach
meiner Meinung; ich glaube aber auch den heiligen Geist zu haben.
1 Korinther 8
1 ¶ Betreffs der Götzenopfer aber wissen wir,
da wir alle Erkenntnis haben; die Erkenntnis bläht auf, aber die Liebe
erbaut.
2 Wenn aber jemand meint, etwas erkannt zu haben,
der hat noch nicht erkannt, wie man erkennen soll;
3 wenn aber jemand Gott liebt, der ist von ihm
erkannt,
4 ¶ was also das Essen der Götzenopfer betrifft,
so wissen wir, daß kein Götze in der Welt ist und daß
es keinen Gott gibt außer dem Einen.
5 Denn wenn es auch sogenannte Götter gibt,
sei es im Himmel oder auf Erden (wie es ja wirklich viele Götter und
viele Herren gibt),
6 so haben wir doch nur einen Gott, den Vater,
von welchem alle Dinge sind und wir für ihn; und einen Herrn, Jesus
Christus, durch welchen alle Dinge sind, und wir durch ihn.
7 ¶ Aber nicht alle haben die Erkenntnis, sondern
etliche essen infolge ihrer Gewöhnung an den Götzen das Fleisch
noch immer als Götzenopferfleisch, und so wird ihr Gewissen, weil
es schwach ist, befleckt.
8 Nun verschafft uns aber das Essen keine Bedeutung
bei Gott; wir sind nicht mehr, wenn wir essen, und sind nicht weniger,
wenn wir nicht essen.
9 Sehet aber zu, daß diese eure Freiheit
den Schwachen nicht zum Anstoß werde!
10 Denn wenn jemand dich, der du die Erkenntnis
hast, im Götzenhause zu Tische sitzen sieht, wird nicht sein Gewissen,
weil es schwach ist, ermutigt werden, Götzenopferfleisch zu essen?
11 Und so wird durch deine Erkenntnis der schwache
Bruder verdorben, um dessen willen Christus gestorben ist.
12 Wenn ihr aber auf solche Weise an den Brüdern
sündiget und ihr schwaches Gewissen verletzet, so sündiget ihr
gegen Christus.
13 Darum wenn eine Speise meinem Bruder zum Anstoß
wird, so will ich lieber in Ewigkeit kein Fleisch essen, damit ich meinem
Bruder keinen Anstoß gebe.
1 Korinther 9
1 ¶ Bin ich nicht frei? Bin ich nicht ein Apostel?
Habe ich nicht unsern Herrn Jesus Christus gesehen? Seid nicht ihr mein
Werk im Herrn?
2 Bin ich für andere kein Apostel, so bin
ich es doch für euch; denn das Siegel meines Apostelamts seid ihr
in dem Herrn.
3 ¶ Dies ist meine Verteidigung denen gegenüber,
die mich zur Rede stellen:
4 Haben wir nicht Vollmacht, zu essen und zu trinken?
5 Haben wir nicht Vollmacht, eine Schwester als
Gattin mit uns zu führen, wie auch die andern Apostel und die Brüder
des Herrn und Kephas?
6 Oder haben nur ich und Barnabas keine Vollmacht,
die Arbeit zu unterlassen?
7 Wer zieht je auf eigene Kosten ins Feld? Wer
pflanzt einen Weinberg und ißt nicht von dessen Frucht? Oder wer
weidet eine Herde und nährt sich nicht von der Milch der Herde?
8 Sage ich das nur nach menschlicher Weise? Sagt
es nicht auch das Gesetz?
9 Ja, im Gesetz Moses steht geschrieben: «Du
sollst dem Ochsen das Maul nicht verbinden, wenn er drischt.»
10 Kümmert sich Gott nur um die Ochsen? Sagt
er das nicht vielmehr wegen uns? Denn unsertwegen steht ja geschrieben,
daß, wer pflügt, auf Hoffnung hin pflügen, und wer drischt,
auf Hoffnung hin dreschen soll, daß er des Gehofften teilhaftig werde.
11 Wenn wir euch die geistlichen Güter gesät
haben, ist es etwas Großes, wenn wir von euch diejenigen für
den Leib ernten?
12 Wenn andere an diesem Recht über euch Anteil
haben, sollten wir es nicht viel eher? Aber wir haben uns dieses Rechtes
nicht bedient, sondern wir ertragen alles, damit wir dem Evangelium Christi
kein Hindernis bereiten.
13 Wisset ihr nicht, daß die, welche die
heiligen Dienstverrichtungen besorgen, auch vom Heiligtum essen, und daß
die, welche des Altars warten, vom Altar ihren Anteil erhalten?
14 So hat auch der Herr verordnet, daß die,
welche das Evangelium verkündigen, vom Evangelium leben sollen.
15 ¶ Ich aber habe davon keinerlei Gebrauch gemacht;
ich habe auch solches nicht darum geschrieben, damit es mit mir so gehalten
werde. Viel lieber wollte ich sterben, als daß mir jemand meinen
Ruhm zunichte machte!
16 Denn wenn ich das Evangelium predige, so ist
das kein Ruhm für mich; denn ich bin dazu verpflichtet, und wehe mir,
wenn ich das Evangelium nicht predigte!
17 Tue ich es freiwillig, so habe ich Lohn; wenn
aber unfreiwillig, bin ich gleichwohl mit dem Verwalteramt betraut.
18 Was ist denn nun mein Lohn? Daß ich bei
meiner Verkündigung des Evangeliums dieses kostenfrei darbiete, so
daß ich von meinem Anspruch ans Evangelium keinen Gebrauch mache.
19 ¶ Denn wiewohl ich frei bin von allen, habe ich
mich doch allen zum Knecht gemacht, um ihrer desto mehr zu gewinnen.
20 Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, auf
daß ich die Juden gewinne; denen, die unter dem Gesetz sind, bin
ich geworden, als wäre ich unter dem Gesetz (obschon ich nicht unter
dem Gesetz bin), damit ich die unter dem Gesetz gewinne;
21 denen, die ohne Gesetz sind, bin ich geworden,
als wäre ich ohne Gesetz (wiewohl ich nicht ohne göttliches Gesetz
lebe, sondern in dem Gesetz Christi), damit ich die gewinne, welche ohne
Gesetz sind.
22 Den Schwachen bin ich wie ein Schwacher geworden,
damit ich die Schwachen gewinne; ich bin allen alles geworden, damit ich
allenthalben etliche rette.
23 Alles aber tue ich um des Evangeliums willen,
um an ihm teilzuhaben.
24 ¶ Wisset ihr nicht, daß die, welche in
der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber nur einer den Preis erlangt?
Laufet so, daß ihr ihn erlanget!
25 Jeder aber, der sich am Wettlauf beteiligt,
ist enthaltsam in allem; jene, um einen vergänglichen Kranz zu empfangen,
wir aber einen unvergänglichen.
26 So laufe ich nun nicht wie aufs Ungewisse; ich
führe meinen Faustkampf nicht mit bloßen Luftstreichen,
27 sondern ich zerschlage meinen Leib und behandle
ihn als Sklaven, damit ich nicht andern predige und selbst verwerflich
werde.
1 Korinther 10
1 ¶ Ich will aber nicht, meine Brüder, daß
ihr außer acht lasset, daß unsre Väter alle unter der
Wolke gewesen und alle durchs Meer hindurch gegangen sind.
2 Sie wurden auch alle auf Mose getauft in der
Wolke und im Meer,
3 und sie haben alle dieselbe geistliche Speise
gegessen und alle denselben geistlichen Trank getrunken;
4 denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen,
der ihnen folgte. Der Fels aber war Christus.
5 Aber an der Mehrzahl von ihnen hatte Gott kein
Wohlgefallen; denn sie wurden in der Wüste niedergestreckt.
6 ¶ Diese Dinge aber sind zum Vorbild für uns
geschehen, damit wir uns nicht des Bösen gelüsten lassen, gleichwie
jene gelüstet hat.
7 Werdet auch nicht Götzendiener, gleichwie
etliche von ihnen, wie geschrieben steht: «Das Volk setzte sich nieder,
um zu essen und zu trinken, und stand auf, um zu spielen.»
8 Lasset uns auch nicht Unzucht treiben, gleichwie
etliche von ihnen Unzucht trieben, und es fielen an einem Tage ihrer dreiundzwanzigtausend.
9 Lasset uns auch nicht Christus versuchen, gleichwie
etliche von ihnen ihn versuchten und von den Schlangen umgebracht wurden.
10 Murret auch nicht, gleichwie etliche von ihnen
murrten und durch den Verderber umgebracht wurden.
11 Das alles, was jenen widerfuhr, ist ein Vorbild
und wurde zur Warnung geschrieben für uns, auf welche das Ende der
Zeitalter gekommen ist.
12 Darum, wer sich dünkt, er stehe, der sehe
wohl zu, daß er nicht falle!
13 Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung
betroffen. Gott aber ist treu; der wird euch nicht über euer Vermögen
versucht werden lassen, sondern wird zugleich mit der Versuchung auch den
Ausgang schaffen, daß ihr sie ertragen könnt.
14 Darum, meine Geliebten, fliehet vor dem Götzendienst!
15 ¶ Ich rede mit Verständigen; beurteilet
ihr, was ich sage:
16 Der Kelch des Segens, den wir segnen, ist er
nicht Gemeinschaft mit dem Blute Christi? Das Brot, das wir brechen, ist
es nicht Gemeinschaft mit dem Leibe Christi?
17 Denn ein Brot ist es, so sind wir, die vielen,
ein Leib; denn wir sind alle des einen Brotes teilhaftig.
18 Sehet an das Israel nach dem Fleisch! Stehen
nicht die, welche die Opfer essen, in Gemeinschaft mit dem Opferaltar?
19 Was sage ich nun? Daß das Götzenopfer
etwas sei, oder daß ein Götze etwas sei?
20 Nein, aber daß sie das, was sie opfern,
den Dämonen opfern und nicht Gott! Ich will aber nicht, daß
ihr in Gemeinschaft der Dämonen geratet.
21 Ihr könnet nicht des Herrn Kelch trinken
und der Dämonen Kelch; ihr könnet nicht am Tische des Herrn teilhaben
und am Tische der Dämonen!
22 Oder wollen wir den Herrn zur Eifersucht reizen?
Sind wir stärker als er?
23 ¶ Es ist alles erlaubt; aber es frommt nicht
alles! Es ist alles erlaubt; aber es erbaut nicht alles!
24 Niemand suche das Seine, sondern ein jeder das
des andern.
25 Alles, was auf dem Fleischmarkt feil ist, das
esset, ohne um des Gewissens willen nachzuforschen;
26 denn «die Erde ist des Herrn und was sie
erfüllt».
27 Wenn aber jemand von den Ungläubigen euch
einladet und ihr hingehen wollt, so esset alles, was euch vorgesetzt wird,
und forschet nicht nach um des Gewissens willen.
28 Wenn aber jemand zu euch sagen würde: Das
ist Götzenopferfleisch! so esset es nicht, um deswillen, der es anzeigt,
und um des Gewissens willen.
29 Ich rede aber nicht von deinem eigenen Gewissen,
sondern von dem des andern; denn warum sollte meine Freiheit von dem Gewissen
eines andern gerichtet werden?
30 Wenn ich es dankbar genieße, warum sollte
ich gelästert werden über dem, wofür ich danke?
31 Ihr esset nun oder trinket oder was ihr tut,
so tut es alles zu Gottes Ehre!
32 Seid unanstößig den Juden und Griechen
und der Gemeinde Gottes,
33 gleichwie auch ich in allen Stücken allen
zu Gefallen lebe und nicht suche, was mir, sondern was vielen frommt, damit
sie gerettet werden.
1 Korinther 11
1 ¶ Werdet meine Nachahmer, gleichwie ich Christi!
2 Ich lobe euch, Brüder, daß ihr in
allen Dingen meiner eingedenk seid und an den Überlieferungen festhaltet,
so wie ich sie euch übergeben habe.
3 Ich will aber, daß ihr wisset, daß
Christus eines jeglichen Mannes Haupt ist, der Mann aber des Weibes Haupt,
Gott aber Christi Haupt.
4 Ein jeglicher Mann, welcher betet oder weissagt
und etwas auf dem Haupte hat, schändet sein Haupt.
5 Jedes Weib aber, welches betet und weissagt mit
unverhülltem Haupt, schändet ihr Haupt; es ist ein und dasselbe,
wie wenn sie geschoren wäre!
6 Denn wenn sich ein Weib nicht verhüllen
will, so lasse sie sich das Haar abschneiden! Nun es aber einem Weibe übel
ansteht, sich das Haar abschneiden oder abscheren zu lassen, so soll sie
sich verhüllen.
7 Der Mann hat nämlich darum nicht nötig,
das Haupt zu verhüllen, weil er Gottes Bild und Ehre ist; das Weib
aber ist des Mannes Ehre.
8 Denn der Mann kommt nicht vom Weibe, sondern
das Weib vom Mann;
9 auch wurde der Mann nicht um des Weibes willen
erschaffen, sondern das Weib um des Mannes willen.
10 Darum muß das Weib ein Zeichen der Gewalt
auf dem Haupte haben, um der Engel willen.
11 Doch ist im Herrn weder das Weib ohne den Mann,
noch der Mann ohne das Weib.
12 Denn gleichwie das Weib vom Manne kommt, so
auch der Mann durch das Weib; aber das alles von Gott.
13 Urteilet bei euch selbst, ob es schicklich sei,
daß ein Weib unverhüllt Gott anbete!
14 Oder lehrt euch nicht schon die Natur, daß
es für einen Mann eine Unehre ist, langes Haar zu tragen?
15 Dagegen gereicht es einem Weibe zur Ehre, wenn
sie langes Haar trägt; denn das Haar ist ihr statt eines Schleiers
gegeben.
16 Will aber jemand rechthaberisch sein, so haben
wir solche Gewohnheit nicht, die Gemeinden Gottes auch nicht.
17 ¶ Das aber kann ich, da ich am Verordnen bin,
nicht loben, daß eure Zusammenkünfte nicht besser, sondern eher
schlechter werden.
18 Denn erstens höre ich, daß, wenn
ihr in der Gemeinde zusammenkommt, Spaltungen unter euch sind, und zum
Teil glaube ich es;
19 denn es müssen ja auch Parteiungen unter
euch sein, damit die Bewährten offenbar werden unter euch!
20 Wenn ihr nun auch am selben Orte zusammenkommt,
so ist das doch nicht, um des Herrn Mahl zu essen;
21 denn ein jeder nimmt beim Essen sein eigenes
Mahl vorweg, so daß der eine hungrig, der andere trunken ist.
22 Habt ihr denn keine Häuser, wo ihr essen
und trinken könnt? Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes und beschämet
die, welche nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll ich euch loben?
Dafür lobe ich nicht!
23 ¶ Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich
auch euch überliefert habe, nämlich daß der Herr Jesus
in der Nacht, da er verraten wurde, Brot nahm, es mit Danksagung brach
und sprach:
24 Nehmet, esset, das ist mein Leib, der für
euch gebrochen wird, solches tut zu meinem Gedächtnis!
25 Desgleichen auch den Kelch, nach dem Mahl, indem
er sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; solches tut,
so oft ihr ihn trinket, zu meinem Gedächtnis!
26 Denn so oft ihr dieses Brot esset und den Kelch
trinket, verkündiget ihr den Tod des Herrn, bis daß er kommt.
27 Wer also unwürdig das Brot ißt oder
den Kelch des Herrn trinkt, der ist schuldig am Leib und am Blut des Herrn.
28 Es prüfe aber ein Mensch sich selbst, und
also esse er von dem Brot und trinke aus dem Kelch;
29 denn wer unwürdig ißt und trinkt,
der ißt und trinkt sich selbst ein Gericht, weil er den Leib des
Herrn nicht unterscheidet.
30 Deshalb sind unter euch viele Schwache und Kranke,
und eine beträchtliche Zahl sind entschlafen;
31 denn wenn wir uns selbst richteten, würden
wir nicht gerichtet werden;
32 werden wir aber vom Herrn gerichtet, so geschieht
es zu unserer Züchtigung, damit wir nicht samt der Welt verdammt werden.
33 Darum, meine Brüder, wenn ihr zum Essen
zusammenkommt, so wartet aufeinander!
34 Hungert aber jemand, so esse er daheim, damit
ihr nicht zum Gericht zusammenkommt. Das übrige will ich anordnen,
sobald ich komme.
1 Korinther 12
1 ¶ Über die Geistesgaben aber, meine Brüder,
will ich euch nicht in Unwissenheit lassen.
2 Ihr wisset, daß ihr, als ihr Heiden waret,
euch zu den stummen Götzen hinziehen ließet, wie ihr geleitet
wurdet.
3 Darum tue ich euch kund, daß niemand, der
im Geiste Gottes redet, sagt: «Verflucht sei Jesus!» es kann
aber auch niemand sagen: «Herr Jesus!» als nur im heiligen
Geist.
4 Es bestehen aber Unterschiede in den Gnadengaben,
doch ist es derselbe Geist;
5 auch gibt es verschiedene Dienstleistungen, doch
ist es derselbe Herr;
6 und auch die Kraftwirkungen sind verschieden,
doch ist es derselbe Gott, der alles in allen wirkt.
7 Einem jeglichen aber wird die Offenbarung des
Geistes zum allgemeinen Nutzen verliehen.
8 Dem einen nämlich wird durch den Geist die
Rede der Weisheit gegeben, einem andern aber die Rede der Erkenntnis nach
demselben Geist;
9 einem andern Glauben in demselben Geist; einem
andern die Gabe gesund zu machen in dem gleichen Geist;
10 einem andern Wunder zu wirken, einem andern
Weissagung, einem andern Geister zu unterscheiden, einem andern verschiedene
Arten von Sprachen, einem andern die Auslegung der Sprachen.
11 Dieses alles aber wirkt ein und derselbe Geist,
der einem jeden persönlich zuteilt, wie er will.
12 ¶ Denn gleichwie der Leib einer ist und doch
viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, wiewohl ihrer viele sind,
doch nur einen Leib bilden, also auch Christus.
13 Denn wir wurden alle in einem Geist zu einem
Leibe getauft, seien wir Juden oder Griechen, Knechte oder Freie, und wurden
alle mit einem Geist getränkt.
14 Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern
viele.
15 Wenn der Fuß spräche: Ich bin keine
Hand, darum gehöre ich nicht zum Leib, so gehört er deswegen
nicht weniger dazu!
16 Und wenn das Ohr spräche: Ich bin kein
Auge, darum gehöre ich nicht zum Leib; so gehört es deswegen
nicht weniger dazu!
17 Wäre der ganze Leib Auge, wo bliebe das
Gehör? Wäre er ganz Ohr, wo bliebe der Geruch?
18 Nun aber hat Gott die Glieder, jedes einzelne
von ihnen, so am Leibe gesetzt, wie er gewollt hat.
19 Wenn aber alles ein Glied wäre, wo bliebe
der Leib?
20 Nun aber gibt es viele Glieder, doch nur einen
Leib.
21 Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich bedarf
deiner nicht, oder das Haupt zu den Füßen: Ich bedarf euer nicht!
22 Vielmehr sind gerade die scheinbar schwächern
Glieder des Leibes notwendig,
23 und die wir für weniger ehrbar am Leibe
halten, die umgeben wir mit desto größerer Ehre, und die uns
übel anstehen, die schmückt man am meisten;
24 denn die uns wohl anstehen, bedürfen es
nicht. Gott aber hat den Leib so zusammengefügt, daß er dem
dürftigeren Glied um so größere Ehre gab,
25 damit es keinen Zwiespalt im Leibe gebe, sondern
die Glieder gleichmäßig füreinander sorgen.
26 Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder
mit; und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit.
27 ¶ Ihr aber seid Christi Leib, und jedes in seinem
Teil Glieder.
28 Und so hat Gott in der Gemeinde gesetzt erstens
Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, darnach Wundertäter,
sodann die Gaben der Heilung, der Hilfeleistung, der Verwaltung, verschiedene
Sprachen.
29 Es sind doch nicht alle Apostel, nicht alle
Propheten, nicht alle Lehrer, nicht alle Wundertäter?
30 Haben alle die Gaben der Heilung? Reden alle
mit Zungen? Können alle auslegen?
31 Strebet aber nach den besten Gaben; doch zeige
ich euch jetzt einen noch weit vortrefflicheren Weg:
1 Korinther 13
1 ¶ Wenn ich mit Menschen und Engelzungen rede,
aber keine Liebe habe, so bin ich ein tönendes Erz oder eine klingende
Schelle.
2 Und wenn ich weissagen kann und alle Geheimnisse
weiß und alle Erkenntnis habe, und wenn ich allen Glauben besitze,
so daß ich Berge versetze, habe aber keine Liebe, so bin ich nichts.
3 Und wenn ich alle meine Habe austeile und meinen
Leib hergebe, damit ich verbrannt werde, habe aber keine Liebe, so nützt
es mir nichts!
4 ¶ Die Liebe ist langmütig und gütig,
die Liebe beneidet nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf;
5 sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht
das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse
nicht zu;
6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit,
sie freut sich aber der Wahrheit;
7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie
hofft alles, sie duldet alles.
8 ¶ Die Liebe hört nimmer auf, wo doch die
Prophezeiungen ein Ende haben werden, das Zungenreden aufhören wird
und die Erkenntnis aufgehoben werden soll.
9 Denn wir erkennen stückweise und wir weissagen
stückweise;
10 wenn aber einmal das Vollkommene da ist, dann
wird das Stückwerk abgetan.
11 Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind,
dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde,
tat ich ab, was kindisch war.
12 Wir sehen jetzt durch einen Spiegel wie im Rätsel,
dann aber von Angesicht zu Angesicht; jetzt erkenne ich stückweise,
dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.
13 Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese
drei; die größte aber von diesen ist die Liebe.
1 Korinther 14
1 ¶ Strebet nach der Liebe; doch eifert auch nach
den Geistesgaben, am meisten aber, daß ihr weissagen könnet!
2 Denn wer in Zungen redet, der redet nicht für
Menschen, sondern für Gott; denn niemand vernimmt es, im Geiste aber
redet er Geheimnisse.
3 Wer aber weissagt, der redet für Menschen
zur Erbauung, zur Ermahnung und zum Trost.
4 Wer in Zungen redet, erbaut sich selbst; wer
aber weissagt, erbaut die Gemeinde.
5 Ich wünschte, daß ihr alle in Zungen
redetet, noch viel mehr aber, daß ihr weissagen könntet. Denn
wer weissagt, ist größer, als wer in Zungen redet; es sei denn,
daß er es auslege, damit die Gemeinde Erbauung empfange.
6 ¶ Nun aber, ihr Brüder, wenn ich zu euch
käme und in Zungen redete, was würde ich euch nützen, wenn
ich nicht zu euch redete, sei es durch Offenbarung oder durch Erkenntnis
oder durch Weissagung oder durch Lehre?
7 Ist es doch ebenso mit den leblosen Instrumenten,
die einen Laut von sich geben, sei es eine Flöte oder eine Harfe;
wenn sie nicht bestimmte Töne geben, wie kann man erkennen, was auf
der Flöte oder auf der Harfe gespielt wird?
8 Ebenso auch, wenn die Posaune einen undeutlichen
Ton gibt, wer wird sich zum Kampfe rüsten?
9 Also auch ihr, wenn ihr durch die Zunge nicht
eine verständliche Rede gebet, wie kann man verstehen, was geredet
wird? Denn ihr werdet in den Wind reden.
10 So viele Arten von Sprachen mögen wohl
in der Welt sein, und keine ist ohne Laut.
11 Wenn ich nun den Sinn des Lautes nicht kenne,
so werde ich dem Redenden ein Fremder sein und der Redende für mich
ein Fremder.
12 Also auch ihr, da ihr eifrig nach Geistesgaben
trachtet, suchet, zur Erbauung der Gemeinde daran Überfluß zu
haben!
13 Darum: wer in Zungen redet, der bete, daß
er es auch auslegen kann.
14 Denn wenn ich in Zungen bete, so betet zwar
mein Geist, aber mein Verstand ist ohne Frucht.
15 ¶ Wie soll es nun sein? Ich will im Geiste beten,
ich will aber auch mit dem Verstande beten; ich will im Geiste lobsingen,
ich will aber auch mit dem Verstande lobsingen.
16 Sonst, wenn du im Geiste lobpreisest, wie soll
der, welcher die Stelle des Unkundigen einnimmt, das Amen sprechen zu deiner
Danksagung, da er nicht weiß, was du sagst?
17 Du magst wohl schön danksagen, aber der
andere wird nicht erbaut.
18 Ich danke Gott, daß ich mehr als ihr alle
in Zungen rede.
19 Aber in der Gemeinde will ich lieber fünf
Worte mit meinem Verstande reden, damit ich auch andere unterrichte, als
zehntausend Worte in Zungen.
20 Ihr Brüder, werdet nicht Kinder im Verständnis,
sondern an Bosheit seid Kinder, am Verständnis aber werdet vollkommen.
21 ¶ Im Gesetz steht geschrieben: «Ich will
mit fremden Zungen und mit fremden Lippen zu diesem Volke reden, aber auch
so werden sie mich nicht hören, spricht der Herr.»
22 Darum sind die Zungen zum Zeichen nicht für
die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen; die Weissagung
aber ist nicht für die Ungläubigen, sondern für die Gläubigen.
23 Wenn nun die ganze Gemeinde am selben Ort zusammenkäme,
und alle würden in Zungen reden, und es kämen Unkundige oder
Ungläubige herein, würden sie nicht sagen, ihr wäret von
Sinnen?
24 Wenn aber alle weissagten, und es käme
ein Ungläubiger oder Unkundiger herein, so würde er von allen
überführt, von allen erforscht;
25 das Verborgene seines Herzens würde offenbar,
und so würde er auf sein Angesicht fallen und Gott anbeten und bekennen,
daß Gott wahrhaftig in euch sei.
26 ¶ Wie ist es nun, ihr Brüder? Wenn ihr zusammenkommt,
so hat jeder von euch etwas: einen Psalm, eine Lehre, eine Offenbarung,
eine Zungenrede, eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung!
27 Will jemand in Zungen reden, so seien es je
zwei, höchstens drei, und der Reihe nach, und einer lege es aus.
28 Ist aber kein Ausleger da, so schweige er in
der Gemeinde; er rede aber für sich selbst und zu Gott.
29 Propheten aber sollen zwei oder drei reden,
und die andern sollen es beurteilen.
30 Wenn aber einem andern, der dasitzt, eine Offenbarung
zuteil wird, so soll der erste schweigen.
31 Denn ihr könnet einer nach dem andern alle
weissagen, damit alle lernen und alle getröstet werden.
32 Und die Geister der Propheten sind den Propheten
untertan.
33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung,
sondern des Friedens.
34 ¶ Wie in allen Gemeinden der Heiligen, so sollen
die Frauen in den Gemeinden schweigen; denn es ist ihnen nicht gestattet
zu reden, sondern sie sollen untertan sein, wie auch das Gesetz sagt.
35 Wollen sie aber etwas lernen, so mögen
sie daheim ihre Männer fragen; denn es steht einem Weibe übel
an, in der Gemeinde zu reden.
36 ¶ Oder ist von euch das Wort Gottes ausgegangen?
Oder ist es zu euch allein gekommen?
37 Glaubt jemand ein Prophet oder ein Geistbegabter
zu sein, der erkenne, daß das, was ich euch schreibe, des Herrn Gebot
ist.
38 Will es aber jemand mißachten, der mißachte
es!
39 Also, meine Brüder, strebet nach der Weissagung,
und das Reden in Zungen wehret nicht;
40 alles aber geschehe mit Anstand und in Ordnung!
1 Korinther 15
1 ¶ Ich mache euch aber, ihr
Brüder, auf das Evangelium aufmerksam, das ich euch gepredigt habe,
welches ihr auch angenommen habt, in welchem ihr auch stehet;
2 durch welches ihr auch gerettet werdet, wenn
ihr an dem Worte festhaltet, das ich euch verkündigt habe, es wäre
denn, daß ihr vergeblich geglaubt hättet.
3 Denn ich habe euch in erster
Linie das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich daß
Christus für unsre Sünden gestorben ist, nach der Schrift,
4 und daß er begraben worden und daß
er auferstanden ist am dritten Tage, nach der Schrift,
5 und daß er dem Kephas
erschienen ist, hernach den Zwölfen.
6 Darnach ist er mehr als fünfhundert
Brüdern auf einmal erschienen, von welchen die meisten noch leben,
etliche aber auch entschlafen sind.
7 Darnach erschien er dem Jakobus,
hierauf sämtlichen Aposteln.
8 Zuletzt aber von allen erschien
er auch mir, der ich gleichsam eine unzeitige Geburt bin.
9 Denn ich bin der geringste von den Aposteln,
nicht wert ein Apostel zu heißen, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt
habe.
10 Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin,
und seine Gnade gegen mich ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe
mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern die Gnade Gottes,
die mit mir ist.
11 Ob es nun aber ich sei oder jene, so predigen
wir, und so habt ihr geglaubt.
12 ¶ Wenn aber Christus gepredigt wird, daß
er von den Toten auferstanden sei, wie sagen denn etliche unter euch, es
gebe keine Auferstehung der Toten?
13 Gibt es wirklich keine Auferstehung der Toten,
so ist auch Christus nicht auferstanden!
14 Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist
also unsre Predigt vergeblich, vergeblich auch euer Glaube!
15 Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes
erfunden, weil wir wider Gott gezeugt haben, er habe Christus auferweckt,
während er ihn doch nicht auferweckt hat, wenn also Tote nicht auferstehen!
16 Denn wenn Tote nicht auferstehen, so ist auch
Christus nicht auferstanden.
17 Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist
euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden;
18 dann sind auch die in Christus Entschlafenen
verloren.
19 Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus,
so sind wir die elendesten unter allen Menschen!
20 ¶ Nun aber ist Christus von den Toten auferstanden,
als Erstling der Entschlafenen.
21 Denn weil der Tod kam durch einen Menschen,
so kommt auch die Auferstehung der Toten durch einen Menschen;
22 denn gleichwie in Adam alle sterben, so werden
auch in Christus alle lebendig gemacht werden.
23 Ein jeglicher aber in seiner Ordnung: Als Erstling
Christus, darnach die, welche Christus angehören, bei seiner Wiederkunft;
24 hernach das Ende, wenn er das Reich Gott und
dem Vater übergibt, wenn er abgetan hat jede Herrschaft, Gewalt und
Macht.
25 Denn er muß herrschen, «bis er alle
Feinde unter seine Füße gelegt hat».
26 Als letzter Feind wird der Tod abgetan.
27 Denn «alles hat er unter seine Füße
getan». Wenn er aber sagt, daß ihm alles unterworfen sei, so
ist offenbar, daß der ausgenommen ist, welcher ihm alles unterworfen
hat.
28 Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann
wird auch der Sohn selbst sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen
hat, auf daß Gott sei alles in allen.
29 Was würden sonst die tun, welche sich für
die Toten taufen lassen? Wenn die Toten gar nicht auferstehen, was lassen
sie sich für die Toten taufen?
30 Und warum stehen auch wir stündlich in
Gefahr?
31 Täglich sterbe ich, ja, sowahr ihr, Brüder,
mein Ruhm seid, den ich in Christus Jesus habe, unserm Herrn!
32 Habe ich als Mensch zu Ephesus mit wilden Tieren
gekämpft, was nützt es mir? Wenn die Toten nicht auferstehen,
so «lasset uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!»
33 Lasset euch nicht irreführen: Schlechte
Gesellschaften verderben gute Sitten.
34 Werdet ganz nüchtern und sündiget
nicht! Denn etliche haben keine Erkenntnis Gottes; das sage ich euch zur
Beschämung.
35 ¶ Aber, wird jemand sagen, wie sollen die Toten
auferstehen? Mit was für einem Leibe sollen sie kommen?
36 Du Gedankenloser, was du säst, wird nicht
lebendig, es sterbe denn!
37 Und was du säst, das ist ja nicht der Leib,
der werden soll, sondern ein bloßes Korn, etwa von Weizen, oder von
einer andern Frucht.
38 Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er es gewollt
hat, und zwar einem jeglichen Samen seinen besonderen Leib.
39 Nicht alles Fleisch ist von gleicher Art; sondern
anders ist das der Menschen, anders das Fleisch vom Vieh, anders das Fleisch
der Vögel, anders das der Fische.
40 Und es gibt himmlische Körper und irdische
Körper; aber anders ist der Glanz der Himmelskörper, anders der
der irdischen;
41 einen andern Glanz hat die Sonne und einen andern
Glanz der Mond, und einen andern Glanz haben die Sterne; denn ein Stern
unterscheidet sich vom andern durch den Glanz.
42 So ist es auch mit der Auferstehung der Toten:
Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich;
43 es wird gesät in Unehre und wird auferstehen
in Herrlichkeit; es wird gesät in Schwachheit und wird auferstehen
in Kraft;
44 es wird gesät ein natürlicher Leib
und wird auferstehen ein geistiger Leib. Gibt es einen natürlichen
Leib, so gibt es auch einen geistigen Leib.
45 So steht auch geschrieben: Der erste Mensch,
Adam, wurde zu einer lebendigen Seele; der letzte Adam zu einem lebendigmachenden
Geiste.
46 Aber nicht das Geistige ist das erste, sondern
das Seelische, darnach kommt das Geistige.
47 Der erste Mensch ist von Erde, irdisch; der
zweite Mensch ist der Herr vom Himmel.
48 Wie der Irdische beschaffen ist, so sind auch
die Irdischen; und wie der Himmlische beschaffen ist, so sind auch die
Himmlischen.
49 Und wie wir das Bild des Irdischen getragen
haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen.
50 Das aber sage ich, Brüder, daß Fleisch
und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche
nicht ererben die Unverweslichkeit.
51 ¶ Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden
nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden,
52 plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit
der letzten Posaune; denn die Posaune wird erschallen, und die Toten werden
auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden.
53 Denn dieses Verwesliche muß anziehen Unverweslichkeit,
und dieses Sterbliche muß anziehen Unsterblichkeit.
54 Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit
anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird
das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht:
55 «Der Tod ist verschlungen in Sieg! Tod,
wo ist dein Stachel? Totenreich, wo ist dein Sieg?»
56 Aber der Stachel des Todes ist die Sünde,
die Kraft der Sünde aber ist das Gesetz.
57 Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch
unsern Herrn Jesus Christus!
58 ¶ Darum, meine geliebten Brüder, seid fest,
unbeweglich, nehmet immer zu in dem Werke des Herrn, weil ihr wisset, daß
eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn!
1 Korinther 16
1 ¶ Was aber die Sammlung für die Heiligen
anbelangt, so handelt auch ihr so, wie ich es für die Gemeinden in
Galatien angeordnet habe.
2 An jedem ersten Wochentag lege ein jeder unter
euch etwas beiseite und sammle, je nachdem es ihm wohl geht; damit nicht
erst dann, wenn ich komme, die Sammlungen gemacht werden müssen.
3 Wenn ich aber angekommen bin, will ich die, welche
ihr als geeignet erachtet, mit Briefen absenden, damit sie eure Liebesgabe
nach Jerusalem überbringen.
4 Wenn es aber der Mühe wert ist, daß
auch ich hinreise, sollen sie mit mir reisen.
5 ¶ Ich werde aber zu euch kommen, wenn ich Mazedonien
durchzogen habe, denn durch Mazedonien werde ich ziehen.
6 Bei euch aber werde ich vielleicht verweilen
oder auch überwintern, damit ihr mich geleitet, wohin ich reise.
7 Denn ich will euch jetzt nicht nur im Vorbeigehen
sehen, sondern ich hoffe, einige Zeit bei euch zu bleiben, wenn der Herr
es zuläßt.
8 Ich werde aber zu Ephesus bleiben bis Pfingsten.
9 Denn eine Tür hat sich mir aufgetan, weit
und vielversprechend; auch der Widersacher sind viele.
10 ¶ Wenn aber Timotheus kommt, so sehet zu, daß
er ohne Furcht bei euch sei, denn er treibt des Herrn Werk, wie ich auch.
11 Darum soll ihn niemand geringschätzen!
Geleitet ihn vielmehr in Frieden, damit er zu mir komme; denn ich erwarte
ihn mit den Brüdern.
12 Was aber den Bruder Apollos betrifft, so habe
ich ihn vielfach ermahnt, mit den Brüdern zu euch zu kommen; doch
er war durchaus nicht willens, jetzt zu kommen. Er wird aber kommen, wenn
die Zeit es ihm erlaubt.
13 ¶ Wachet, stehet fest im Glauben, seid männlich,
seid stark!
14 Möge alles bei euch in Liebe geschehen!
15 Ich ermahne euch aber, ihr Brüder: Ihr
kennet das Haus des Stephanas, daß es die Erstlingsfrucht von Achaja
ist, und daß sie sich dem Dienste der Heiligen gewidmet haben;
16 seid auch ihr solchen untertan und einem jeden,
der mitwirkt und arbeitet.
17 Ich freue mich aber über die Ankunft des
Stephanas und Fortunatus und Achaikus; denn diese haben mir ersetzt, daß
ich euer ermangeln muß;
18 denn sie haben meinen Geist und den eurigen
erquickt. Darum erkennet solche Männer an!
19 ¶ Es grüßen euch die Gemeinden in
Asien. Es grüßen euch vielmals im Herrn Aquila und Priscilla
samt der Gemeinde in ihrem Hause.
20 Es grüßen euch die Brüder alle.
Grüßet euch untereinander mit dem heiligen Kuß!
21 Das ist mein, des Paulus, handschriftlicher
Gruß.
22 So jemand den Herrn Jesus Christus nicht liebt,
der sei verflucht! Maranatha!
23 Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit euch!
24 Meine Liebe sei mit euch allen in Christus Jesus!
Amen.